
Die Angst vor dem Älterwerden bleibt ein präsentes Thema. Der anhaltende Trend zu Anti-Aging-Maßnahmen zeigt, dass Menschen immer häufiger nach effektiven Methoden suchen, um ihre Haut so lange wie möglich jugendlich erscheinen zu lassen. Neben Botox gewinnt vor allem eine Behandlung an Popularität, die weniger invasiv ist: Microneedling richtet sich an diejenigen, die sich vor großen Nadeln fürchten. Doch die Meinungen über dieses Beauty Treatment gehen auseinander. Immer wieder berichten Anwender von enttäuschenden bis erschreckenden Ergebnissen. Macht es die Falten im Gesicht nur noch schlimmer? Wir klären auf!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Microneedling?
Neben invasiven Methoden wie Botox oder Hyaluron-Fillern und kosmetischen Behandlungen in Form von Cremes oder Massagen soll man auch mit Hilfe von Microneedling Falten loswerden können. Beim Microneedling handelt es sich um Zwischenform der sonstigen Behandlungsmethoden, die minimalinvasiv abläuft.
Zum Einsatz kommt ein Dermaroller, der mit vielen kleinen Nadeln bestückt ist. Indem man mit dem Roller auch einem Dermapen über die Haut fährt, entstehen unzählige kleine Einstiche auf der Haut. Diese kontrollierten Mikro-Verletzungen auf der Hautschicht regen den natürlichen Heilungsprozess der Haut an. Die Produktion von Kollagen steigt, was zu einem strafferen und flatterem Hautbild führen soll. Es werden weder Fremdstoffe in die Haut injiziert, noch kommt es zur Abtragung von Hautschichten.
Das Verfahren wird hauptsächlich zur Verjüngung des optischen Erscheinungsbildes eingesetzt (tiefe und feine Falten, wie Zornesfalten, Nasolabialfalten, ...) , kann aber auch bei Hautproblemen wie Narben, Pigmentflecken oder vergrößerten Poren helfen. Der Dermaroller kommt auch bei Cellulite oder Haarausfall bzw. für das Bartwachstum zum Einsatz. Im Anschluss an die Behandlung können Wirkstoffe aus Pflegeprodukten besser von der Haut aufgenommen werden
Wieso kann Microneedling die Falten schlimmer machen?
Eine Microneedling Behandlung gegen Falten findet üblicherweise im Kosmetikstudio statt. Man kann sich zwar den Dermaroller auch privat für zuhause besorgen, doch für eine sichtbare Verbesserung des Hautbilds empfiehlt sich eine Gesichtsbehandlung bei Experten. Einigen Erfahrungen aus dem Netz nach zu urteilen, kann eine Microneedling-Behandlung auch zu einer Verschlechterung der Gesichtshaut führen. Viele sind unzufrieden und klagen über mehr Falten als zuvor oder ein allgemein schlechteres Hautbild. Damit das nicht passiert, gibt es bei dieser Anti-Aging-Methode eine Punkte zu beachten:
Anwendung
Die Nadeln der Dermarollers dringen nicht nur in die oberste Hautschicht ein, sondern auch in die tieferliegenden Schichten. Unerfahrene Anwender können vor allem bei der Selbstanwendung die falsche Technik benutzen. Typische Fehler sind zu viel Druck oder das zu tiefe Eindringen der Nadeln. Dadurch wird die Haut unnötig stark verletzt, was zu Narbenbildung oder Hyperpigmentierung führen kann. Das eigentliche Ziel der Kollagenproduktion durch die Regenerierungsprozess der Haut anzuregen, wird dabei weit übertroffen, was mehr schadet als hilft.
Hautzustand
Nicht jede Haut ist für die Behandlung von Mikro-Nadeln geschaffen. Die Schutzbarriere von dünner, empfindlicher Haut wird durch eine solche Behandlung weiter geschwächt. Auch bereits geschädigte Haut eignet sich nicht für das Microneedling. Die Haut wird nur anfälliger für Trockenheit, Reizungen und Faltenbildung. Menschen mit einer Hauterkrankung wie Rosacea oder Psoriasis sollten von der Methode absehen, da sie die Symptome nur verstärken würde.
Nachpflege
Mit dem Termin beim Kosmetiker oder der Kosmetikerin ist die Behandlung noch nicht abgeschlossen. Anschließend ist man selbst dafür verantwortlich, wie gut die Haut mit den kleinen Verletzungen umgehen kann. Wichtig dafür ist eine ausreichende Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz, da die Haut daraufhin äußerst empfindlich ist. Bei den Produkten sollte auf natürliche, schonende Cremes und Lotionen geachtet werden, ohne aggressive Inhaltsstoffe.
Geduld
Anders als bei Botox- oder Hyaluronbehandlungen wird man beim Microneedling keinen Unterschied nach der ersten Anwendung feststellen können. Viele werden schon früh ungeduldig und lassen zwischen den Behandlungen nur kurze Abstände verweilen. Das Motto “viel hilft viel” kommt bei dieser Behandlungsform jedoch nicht zu tragen. Häufige Behandlungen mit zu kurzen Erholungsphasen können die Haut überstrapazieren, sodass sie nicht genügend Zeit zur Regeneration hat. Dadurch entstehende anhaltende Reizungen oder Entzündungen können die Kollagenproduktion hemmen und zu tieferen Falten führen.
Wie funktioniert eine Microneedling-Behandlung gegen Falten richtig?
Den Alterungsprozess kann man nicht aufhalten, weder mit Botox, Microneedling noch anderen Formen aus der Anti-Aging Branche. Man kann die Haut lediglich beim Kampf gegen das Alter unterstützen. Microneedling versucht das auf eine natürliche Art ohne fremde Substanzen, indem die Haut angeregt wird, sich selbst zu heilen. Das kann auch ohne Kosmetikstudio funktionieren, wenn es korrekt durchgeführt wird.
Um die Haut nicht unnötig stark zu verletzen sollten die Nadeln nicht zu lange sein. Eine Länge von maximal 1,5 mm reicht völlig aus. Vor der Anwendung sollte das Gesicht gereinigt und der Dermaroller desinfiziert werden. Für die Häufigkeit der Anwendung gibt es keine genauen Vorgaben, da es sich nach der genauen Hautstelle und Länge der Nadeln richtet. Bei kurzen Nadeln unter 0,5 mm reicht eine Durchführung 1-2 mal pro Woche. Längere Nadeln erfordern eine Regenerationszeit von etwa 1 bis 2 Wochen. Bei professionellen Behandlungen im Kosmetikstudio werden nochmals längere Nadeln verwendet, weshalb zwischen den Sitzungen gerne mal 4-6 Wochen vergehen können.
Bei der Behandlung selbst ist ein gleichmäßiges Vorgehen essentiell. Das Rollmuster sollte vertikal, horizontal als auch diagonal verlaufen und 5-10 mal in beiden Richtungen berollt werden. Dabei reicht schon ein leichter Druck aus.
Wie genau wirkt Microneedling gegen Falten im Gesicht?
Falten entstehen durch zwei Hauptfaktoren: den natürlichen Alterungsprozess und äußere Einflüsse. Die genetisch bedingte Hautalterung beginnt etwa ab dem 25. Lebensjahr. Faktoren wie UV-Strahlung, Stress, Rauchen und ungesunde Ernährung beschleunigen diesen Prozess, indem sie den Abbau von Kollagen- und Elastinfasern fördern und die Produktion von Hyaluronsäuren verringern. Dadurch verliert die Haut an Feuchtigkeit, das Bindegewebe wird dünner und schlaffer, was zu Falten, Linien und großporiger Haut führt.
Microneedling nutzt die natürliche Regeneration der Haut, indem es mit feinen Nadeln Mikroverletzungen setzt. Diese aktivieren den Heilungsprozess und regen die Zellproduktion sowie die Durchblutung an. Gleichzeitig werden Wachstumsfaktoren stimuliert, die die Bildung von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure fördern. Das Ergebnis ist eine gestärkte Hautstruktur, bessere Wasserspeicherung und ein glatter, praller Teint. Bei regelmäßiger Anwendung kann Microneedling Falten reduzieren und die Haut sichtbar straffer und frischer erscheinen lassen.
Wieso werden die Falten auch nach korrekter Anwendung schlimmer?
Nach einer Microneedling-Behandlung kann die Haut vorübergehend schlechter aussehen, was jedoch meist ein normaler Teil des Heilungsprozesses ist. Eine sorgfältige Feuchtigkeitsversorgung und Hautpflege sind in dieser Phase entscheidend, um die Hautbarriere zu unterstützen und die Heilung zu fördern.
Einer der Gründe für diese kurzfristige Verschlechterung ist der sogenannte transepidermale Wasserverlust (TEWL). Durch die kleinen Mikroverletzungen, die beim Microneedling entstehen, wird die Hautbarriere vorübergehend geschwächt, wodurch Feuchtigkeit entweichen kann. Dies kann zu Trockenheit führen, was die Falten und Linien vorübergehend deutlicher hervortreten lässt. Sobald die Hautbarriere sich erholt, normalisiert sich dieser Zustand wieder.
Außerdem löst Microneedling eine natürliche Heilungsreaktion aus. Die Haut reagiert auf die Mikroverletzungen mit einer entzündlichen Phase, bei der Rötungen und Schwellungen auftreten können. Während dieser Zeit können bestehende Falten zunächst stärker auffallen, bis die Kollagenproduktion angeregt wird und die Hautstruktur sich verbessert.
Obwohl diese Effekte beunruhigend wirken können, sind sie in den meisten Fällen nur vorübergehend. Mit der richtigen Nachsorge und etwas Geduld zeigt sich langfristig eine straffere, glattere Haut.
Wie pflege ich meine Haut richtig nach dem Microneedling?
Nach dem Microneedling kann die Haut vorübergehend gereizt und trocken sein. Die richtige Pflege ist entscheidend, um die Heilung zu unterstützen und die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Wichtig ist eine gute Feuchtigkeitspflege mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure oder Aloe Vera, um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen und die Haut zu regenerieren. Vermeiden Sie Produkte mit Alkohol, Duftstoffen oder Säuren, die die Haut zusätzlich reizen könnten. Zusätzlich ist der Schutz vor UV-Strahlung unverzichtbar, da die Haut nach der Behandlung besonders empfindlich ist. Ein hoher Sonnenschutz schützt vor schädlichen Strahlen und hilft, Pigmentflecken zu vermeiden. Auch Reizstoffe wie extreme Hitze oder scharfe Reinigungsmittel sollten in der Heilungsphase gemieden werden.
Mit der richtigen Pflege kann der Heilungsprozess gefördert und die Haut von innen wieder aufgebaut werden, sodass Falten sichtbar reduziert werden.
Fazit
Vor Spritzen und Nadeln haben viele Leute Angst. Wer dennoch möglichst lang sein jugendliches Aussehen bewahren will, kann es mit einer Microneedling-Behandlung probieren. Die Angst vor einem schlimmeren Hautbild und deutlich sichtbaren Falten im Anschluss ist unberechtigt, wenn man das Verfahren korrekt durchführt. Sollten anschließend dennoch vermehrt Falten zu sehen sein, ist das in den meisten Fällen nur ein vorübergehender Effekt, da die Haut Zeit für die Regeneration braucht. Mit etwas Geduld und der richtigen Hautpflege lässt sich in der Regel darauffolgend ein glatteres Hautbild feststellen.