
Graue Haare gehören zum natürlichen Alterungsprozess dazu, sind jedoch für viele Menschen ein sensibles Thema. Während einige ihre graue Mähne selbstbewusst tragen, suchen andere nach Möglichkeiten, die ursprüngliche Haarfarbe zu bewahren oder zurückzubekommen. Verschiedene Faktoren wie Ernährung, Nährstoffmängel und die Melaninproduktion spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung grauer Haare. Neben Pflegeprodukten bietet auch eine gezielte Ernährung die Möglichkeit, dem Ergrauen der Haare entgegenzuwirken. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Wieso werden die Haare grau?
Das Ergrauen der Haare gehört zum natürlichen Alterungsprozess. Die Melanozyten sind pigmentbildende Zellen in den Haarwurzeln und produzieren mit zunehmendem Alter immer weniger Melanin. Melanin ist in verschiedenen Farbtönen vorhanden, von dunkelbraun bis schwarz oder gelblich bis rötlich und sorgt für unsere individuelle Haar-, Haut- und Augenfarbe. Wenn die Melaninproduktion nachlässt, lagern sich stattdessen Luftbläschen in den Haaren ab. Diese erscheinen dem Auge weiß. In Kombination mit pigmentierten Haaren entsteht der optische Eindruck von Grau.
Ob und wann Haare ergrauen, hängt von vielen Faktoren ab:
Genetische Veranlagung: Die Genetik bestimmt maßgeblich, wann das Ergrauen der Haare beginnt.
Hormone: Hormonelle Veränderungen beeinflussen die Pigmentbildung der Haare.
Geschlecht: Männer bemerken graue Haare durchschnittlich ab 30 Jahren, Frauen oft erst mit 35.
Lebensstil: Stress, Rauchen, unausgewogene Ernährung und übermäßiger Alkohol- oder Nikotinkonsum beschleunigen das Ergrauen der Haare.
Erkrankungen: Schilddrüsenprobleme und ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen wie Eisen können die Pigmentproduktion stören.
Laut Trichologen lässt sich das Entstehen grauer Haare nicht vollständig verhindern, jedoch verlangsamen. Eine ausgewogene Ernährung, reich an nährstoffreichen Lebensmitteln, die die Haargesundheit fördern, und die Reduktion von Alltagsstress können helfen. Dennoch bleibt die genetische Veranlagung entscheidend.
Kann man graue Haare rückgängig machen?
Wenn graue Haare aufgrund zunehmenden Alters entstehen, lassen sie sich nicht mehr rückgängig machen, sobald die Haarwurzel die Produktion des Pigments Melanin eingestellt hat. Das Ergrauen der Haare ist somit ein natürlicher und in der Regel unumkehrbarer Prozess, der Teil des Alterungsprozesses ist.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Aktivität dieser Zellen ab, bis sie schließlich gar kein Melanin mehr herstellen. Stattdessen entstehen farblose (weiße) Haare, die in Kombination mit pigmentierten Haaren grau erscheinen. Sobald die Melanozyten ihre Funktion eingestellt haben, können sie diese in der Regel nicht wieder aufnehmen.
Anders sieht die Situation allerdings aus, wenn graue Haare aufgrund von Stress, einem ungesunden Lebensstil oder einem Nährstoffmangel entstanden sind. Wenn man die ausschlaggebenden Ursachen für die grauen Haare beseitigt, können sich die Haare renaturieren und die natürliche Haarfarbe kann wieder zurückkehren. Mittel, wie Citurin Mandarinen-Tinktur können dabei unterstützend wirken. Durch die melaninstimulierende und antioxidative Wirkung kann es bei grauem Haar eingesetzt werden. Die hochwertigen Inhaltsstoffe pflegen das Haar zusätzlich.
Wie kann man graue Haare hinauszögern?
Nicht jeder möchte sich schon in den 30ern mit grauen Haaren abfinden. Während Umfragen zeigen, dass graue Haare für die meisten Männer kein großes Problem darstellen und sie selbstbewusst dazu stehen, versuchen Frauen ihre grauen Strähnen oft zu verstecken oder schnellstmöglich loszuwerden.
Anfangs lassen sich vereinzelte graue Haare noch einfach herauszupfen oder abschneiden. Doch sobald mehr Haare betroffen sind, braucht es andere Mittel, um graue Stellen zu kaschieren oder die Haarfarbe zurückzubringen. Grundsätzlich stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Renaturieren: Graue Haare zurück zur alten Farbe
Das Renaturieren ermöglicht es, graue Haare verschwinden zu lassen und ihnen ihre ursprüngliche Farbe zurückzugeben. Im Gegensatz zum klassischen Färben, bei dem fremde Farbstoffe verwendet werden, lagern die Produkte beim Renaturieren Substanzen gezielt in pigmentlosen Bereichen der Haare ein. Dies geschieht auf zwei Wegen:
Renaturierung mit Eumelanin: Dieses Verfahren eignet sich nur für Menschen mit dunklen Haaren. Die Anwendung muss mehrfach wiederholt werden, bis sich das Eumelanin in ausreichender Menge in den pigmentlosen Haarstellen anreichert. So erscheinen graue Haare nach und nach wieder dunkel. Wer ursprünglich rotbraune Haare hatte, erhält daher nur das Braun zurück, während die helleren Töne nicht rekonstruiert werden können.
Produkte mit Bleiacetat: Dieser Stoff reagiert mit dem Schwefelanteil im Haar und dem Sauerstoff aus der Luft, wodurch schwarze Bleisulfid-Pigmente entstehen. Diese Pigmente lagern sich schrittweise in den Bereichen des Haares ab, die Lufteinschlüsse enthalten, und ersetzen dort die fehlenden natürlichen Pigmente. Bei regelmäßiger Anwendung über mehrere Wochen kann so die ursprüngliche Haarfarbe wiederhergestellt werden.
Melanin-Tabletten
Die Pharmaindustrie bietet sogenannte Melanin-Tabletten als Lösung gegen graue Haare an. Dabei handelt es sich um Nahrungsergänzungsmittel, die die Melaninproduktion im Körper anregen sollen. Statt Melanin enthalten sie jedoch Tyrosin – eine Aminosäure, die der Körper zur Herstellung von Melanin benötigt.
Stress reduzieren
Wer sich in einer stressigen Phase oder auch chronischem Stress befindet und ergraut, sollte mit allen Mitteln versuchen, den Auslöser für den Stress zu eliminieren. Denn chronischer Stress kann den Alterungsprozess der Haare beschleunigen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder regelmäßige Bewegung helfen, Stress abzubauen und das Ergrauen zu verlangsamen.
Gesunder Lebensstil
Wer das Ergrauen der Haare hinauszögern möchte, sollte außerdem auf einen gesunden Lebensstil achten und das Rauchen und den Konsum von Alkohol reduzieren oder vollständig aufgeben. Denn Nikotin und Alkohol schädigen die Haarfollikel und beschleunigen das Ergrauen.
Sonnenschutz
Auch UV-Strahlen können das Haar schädigen und die Pigmentzellen beeinträchtigen. Besonders im Sommer, befindet man sich oft mehrere Stunden in der Sonne, ohne dass der Kopf vor UV-Strahlen geschützt ist. Tragen Sie deshalb Hüte oder nutzen Sie UV-Schutzsprays.
Welche Lebensmittel können gegen graue Haare helfen?
Tatsächlich können auch bestimmte Lebensmittel gegen graue Haare helfen. Denn wenn die Haare aufgrund eines Nährstoffmangels ergraut sind, können folgende Stoffe in den entsprechenden Lebensmitteln den Mangel wieder ausgleichen:
Keratin
Keratin ist als das Haarprotein bekannt und bildet den Grundbaustein für kräftige, gesunde Haare. Neben speziellen Pflegeprodukten für Haare und Kopfhaut kann auch eine proteinreiche Ernährung dazu beitragen, die Haarstruktur zu stärken und das Ergrauen je nach individueller Veranlagung etwas zu verzögern.
Diese Lebensmittel sind reich an Keratin:
Eier
Fisch
Magerquark
Linsen
Mageres Rindfleisch
Haferflocken
Quinoa
Kupfer
Kupferreiche Lebensmittel können helfen, graue Haare länger hinauszuzögern. Der Grund: Das Spurenelement unterstützt die Produktion von Melanin, dem Pigment, das für die Haarfarbe sorgt. Ein Kupfermangel kann die Melaninbildung hemmen, wodurch die Haare ihre natürliche Farbe verlieren.
Kupferreiche Lebensmittel sind:
Nüsse (z. B. Cashewkerne, Haselnüsse)
Fisch
Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Sojabohnen)
Kakao (vorzugsweise dunkle Schokolade)
Vollkornprodukte
Vitamine und Mineralstoffe für die Haargesundheit
Neben Keratin und Kupfer spielen auch andere Nährstoffe eine zentrale Rolle für gesundes Haar. Eisen, Zink und Kalzium sind essentiell, um Haarausfall zu vermeiden und die Haarwurzeln zu stärken. Außerdem sorgen die Vitamine B6, B12 und D für eine optimale Nährstoffversorgung der Haarwurzel. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann die Melaninproduktion hemmen und den Ergrauungsprozess beschleunigen.
Vitamin B5
Vitamin B5, auch Pantothensäure genannt, spielt eine wichtige Rolle bei Stoffwechselvorgängen in der Haarwurzel. Eine ausreichende Versorgung kann den Ergrauungsprozess verlangsamen. Die empfohlene Tagesdosis beträgt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) etwa 6 mg.
Vitamin-B5-reiche Lebensmittel:
Innereien
Fisch
Erdnüsse
Champignons
Brokkoli
Fazit
Graue Haare lassen sich zwar nicht vermeiden, doch eine ausgewogene Ernährung und gezielte Nährstoffversorgung können den Prozess deutlich hinauszögern. Lebensmittel, die reich an Kupfer, Keratin, Proteinen sowie Vitaminen sind, stärken die Haarstruktur, fördern die Melaninproduktion und sorgen für gesundes, kräftiges Haar. Ein ausgewogener Lebensstil, der auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige Pflege und eine ausreichende Nährstoffzufuhr setzt, ist somit die beste Basis für schöne Haare.